SPD Ellertal

Soziale Politik in der Fränkischen Toskana

„Das Totenglöckchen läutet so laut wie nie zuvor!“

Veröffentlicht am 14.07.2013 in Kommunalpolitik

Ellertaler SPD will Litzendorfer Schulstandort erhalten

Litzendorf. „Ein einfaches und bequemes ´Weiter so´ und ein `Es wird-schon-nicht-so-schlimm-werden´ darf es in der Schulfrage nicht geben.

Das sind wir unseren Kindern und ihren Eltern schuldig“, zeigt sich der Ellertaler SPD-Fraktionsführer Franz-Josef Schick maßlos enttäuscht über die Ablehnung eines von seiner Partei geforderten pädagogischen Konzeptes und Standortgutachtens zum Schulstandort Litzendorf in der vergangenen Sitzung des Gemeinderates. „Wenn wir nicht endlich handeln, werden die Grundschule in Pödeldorf und die Mittelschule in Litzendorf auf jeden Fall sterben Der Schulstandort Litzendorf ist ernsthaft gefährdet!“

Sterbehilfe von oben?

Eine Prognose aus Daten des Statistischen Landesamtes Bayern und des bayerischen Kultusministeriums belegt: Bis zum Schuljahr 2019/2020 sind entgegen der Beteuerungen von CSU-Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle 149 Mittelschulstandorte in Bayern akut gefährdet und stehen vor dem Aus. In der Tat sind die von der SPD auf der Gemeinderatssitzung vorgelegten Zahlen dramatisch. Die Litzendorfer Mittelschule (früher: Hauptschule) läuft aufgrund sinkender Schülerzahlen Gefahr, in den nächsten vier Jahren geschlossen zu werden. Auch die Regierung von Oberfranken und das Kultusministerium scheinen nicht mehr an eine Rettung zu glauben. Denn auf den scheidenden Rektor Karl-Heinz Brütting folgt ein Pädagoge, der laut eigener Aussage in vier Jahren in Pension gehen will. „Das erscheint wie Sterbehilfe von ganz oben“, urteilt Schick.

Gutachten gefordert

Seine Partei, die SPD, ist nicht gewillt, das langsame und möglichst lautlose Sterben gerade der Litzendorfer Mittelschule hinzunehmen. Schon jetzt hängt die Schule - aufgrund eines Schulverbundes – am Tropf der Nachbarschulen in Scheßlitz und Memmelsdorf, die Schüler nach Litzendorf abgeben. „Das Totenglöckchen läutet so laut wie nie zuvor“, so Schick. Die SPD nehme die Warnsignale ernst. „Darum haben wir beantragt, dass mit Roland Grüttner ein erfahrener Gutachter ein pädagogisches Konzept und ein Standortgutachten für Litzendorf erstellt.“. Übrigens für vergleichsweise kleines Geld: 1 500 Euro würde das Gutachten kosten. „Das sind 1500 Euro gut investiertes Geld“, so Schick.

Chance vertan!

„Ob wir die Entwicklung und das Schulsterben aufhalten können“, ist sich Susanne Bonora (SPD-Ratsmitglied und Schulexpertin ihrer Partei) durchaus bewusst, „weiß ich auch nicht. Schließlich sind wir alle keine Hellseher. Aber um Licht ins Dunkle zu bringen – dafür ist schließlich ein solches Gutachten da!“ Die eindringlichen Appelle von Schick und Bonora prallten an der Mehrheit des Gemeinderates ab. „Mit der Ablehnung unserer Antrages hat der Gemeinderat – allen voran die CSU mit Bürgermeister Möhrlein – eine riesige Chance vertan, mögliche Chancen für die in ihrer Existenz bedrohte Grundschule in Pödeldorf und die Mittelschule in Litzendorf auszuloten!“, hat Schick kein Verständnis für die Ablehnungsfront. „Wir alle sind schließlich Litzendorfer Gemeinderäte und die Litzendorfer Bürger, von denen wir gewählt wurden, erwarten, dass wir als Gemeinderäte alles Menschenmögliche tun, um den Schulstandort zu erhalten!“ Mehr Gemeinsamkeit in der Schulfrage fordert auch Bonora ein: „Diese Frage kann man nicht durch die parteipolitische Brille entscheiden!“ Thomas Pregl

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