SPD Ellertal

Soziale Politik in der Fränkischen Toskana

SPD Ellertal: Eine „weiße Wand“ steht hinter Turnhallen-Bau

Veröffentlicht am 26.01.2015 in Kommunalpolitik

Heyder: Abgespeckte Version für 2 Millionen Euro zu haben

Litzendorf. Die kostenlosen weißen T-Shirts in allen Größen mit den Emblemen von 13 Litzendorfer Vereinen und Sportgruppen fanden bei der Informationsveranstaltung zum Hallenneubau in der Melkendorfer Brauerei Winkler reißenden Absatz. Darauf die unmissverständliche Forderung der Initiative: „Eine Halle für alle!“ Dass der geforderte Bau einer Zweifach-Turnhalle auf der Tartanfläche neben der Litzendorfer Mittelschule kein unerfüllbarer XXL-Traum sein muss, machten Basketball-Legende Wolfgang Heyder (SPD) und Werner Ruff, Kassierer der Basketballgemeinschaft Litzendorf, deutlich. Nach ihren Berechnungen kämen auf die Gemeinde Kosten von rund einer Million Mark zu.

Eine „weiße Wand“ stand bei größten Bürgerveranstaltung der vergangenen Jahre in der Gemeinde geschlossen hinter den Neubauplänen. Moderator Wolfgang Reichmann staunte über das „phantastische Bild“ und freute sich über das „Kommen von mindestens drei Generationen von Sporttreibenden und Sportbegeisterten“. Gewohnt locker, witzig und charmant führte der beliebte Sport- und Fußballreporter durch einen Abend, der für die über 150 Interessierte jede Menge Informationen, aber auch Emotionen bot.

 

Schon lange hadern die Litzendorfern Sportler mit der derzeitigen Hallensituation. „Unsere Turnhalle platzt aus allen Nähten“, befand Bernhard Wittmann (Bündnis90/Die Grünen). Um seine Aussage zu belegen, verglich der Mann vom SC Melkendorf die Litzendorfer Hallensituation mit benachbarten Gemeinden. Demnach stünden dort jedem Einwohner wesentlich mehr Quadratmeter Hallenfläche zur Verfügung als in Litzendorf. Mit 8 Quadratmeter pro 100 Einwohner stünde Litzendorf an drittletzter Stelle. Andere Kommunen kämen verhältnismäßig auf auf die drei- bis vierfache Hallenfläche. „Das zeigt doch, wie dramatisch unsere Situation ist“, so Wittmann.

 

Auch Sprecher anderer Vereine und Sportgruppen verwiesen auf den „wirklichen Bedarf“ (Rainer Nowak) und den „sinnvollen und nötigen Hallenneubau“ (Bernd Schumann). Basketballer beklagten, dass sie zwangsabsteigen mussten, weil die derzeitige Halle nicht den geforderten Ansprüchen entspreche. Training und Heimspiele müssten in Nachbargemeinden ausgeführt werden, auch für ihre Fans sei das eine untragbare Situation.

 

Heyder, SPD-Gemeinderat und vehementer Verfechter eines Hallenneubaus, beklagte die Fehler der Vergangenheit, die in der Hallenfrage gemacht worden seien. Die Forderung nach einer Multifunktionshalle mit über 5 Millionen Baukosten sei eine „utopische Geschichte und in Litzendorf nicht machbar und der Betrieb nicht finanzierbar“. Außerdem sei immer nur von Basketball geredet worden, dabei seien die Forderungen und Wünsche anderer Vereine und Sportarten wenig oder gar nicht beachtet worden. Heyder gab unter großem Applaus einen gemeinsamen Weg vor: „Man darf das Einen nicht gegen das Andere ausspielen, das ist für mich ein ganz wichtiges Anliegen. Zu einem lebendigen Litzendorf gehört auch eine neue Turnhalle!“

 

Wie diese in einer abgespeckten Version aussehen könnte, erläuterte Ruff. Wenn man, wie Heyder vorschlug, die vorhandene Tartanfläche vor der Mittelschule als Bauplatz und die bisherigen Sanitätsanlage der alten Halle nutzt, dann käme man auf Gesamtkosten von zwei Millionen Euro, „wovon die Hälfte über Zuschüsse zu generieren ist“. Für die Gemeinde bliebe dann ein Kostenaufwand von rund einer Million Euro. Finanzierung ( bei 1% Zins und 30 Jahre Rückzahlung) sowie Unterhalt für Schul- und Vereinssporthalle betrügen 6 000 Euro im Monat, wobei 50 Prozent auf die Schulhalle entfiele. Ruff: „Ein Hallenneubau ist darum kein Luftschloss!“ Die Halle müsse jetzt in Bau gehen „und nicht, wenn die die Zinsen wieder teurer werden“. Baubeginn, so Heyder und Ruff, müsse darum im Jahre 2017 sein, damit die Halle ein Jahr später fertig wird.

 

Dem nicht anwesenden Bürgermeister Wolfgang Möhrlein (CSU) schickte die „weiße Wand“ einen donnernden Applaus für einen baldigen Hallenneubau entgegen. Mit Erfolg. Möhrlein kam doch noch. Da war die Veranstaltung aber schon zu Ende.

Thomas Pregl

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