SPD Ellertal

Soziale Politik in der Fränkischen Toskana

SPD Ellertal: Henne oder Ei? Stoiber oder Krebs?

Veröffentlicht am 07.10.2015 in Ortsverein

Wolfgang Krebs als Edmund Stoiber - Foto: Peter Schmidt

Wer war eigentlich zuerst da – die Henne oder das Ei? Diese vermeintlich nicht zu lösende Frage nach dem ursprünglichen Auslöser einer Kausalkette, die schon Heerscharen von Philosophen verzweifeln ließ, kann seit dem fulminanten Auftritt von Wolfgang Krebs anlässlich des „SPD-Kulturherbst Ellertal“ im Saal der Brauerei Reh in Lohndorf vernachlässigt werden. Denn sie wird durch eine für die Geistesgeschichte viel wichtigere ersetzt: Wer war eigentlich zuerst da – der CSU-Grande Edmund Stoiber oder sein Parodist und Imitator Krebs?

Krebs glänzte in seinem aktuellen Programm „Können Sie Bayern?“ neben seinen Rollen als Finanzjongleur Söder, Bundeskanzlerin Merkel („Oberfranken ist ist die Uckermark Bayerns“), Bundespräsident Gauck, Schnulzensänger Meggy Montana und versoffener Vereinsmeier Schorsch vor allem in seiner Paraderolle als Stoiber. Gestik, Mimik, Sprache, Grinsfalten, ja selbst der Brillenabstand zu den Augen scheinen bei beiden gleich zu sein. Wenn bei Rambo im Kampf gegen das Böse die Patronenhülsen aus dem Maschinengewehr spritzen, sind es bei Krebs in seiner Stoiber-Parodie entlarvende Worthülsen, Bandwurmsätze ohne Punkt und Komma, brillante Wortverdrehungen und jede Menge bedeutungsschwangere „Äähs“ die den begeisterten Zuschauer im restlos ausverkauften Brauereisaal schonungslos um die Ohren flogen.

Ja, im ehemaligen Landesvater (oder in Krebs - wer wusste das nach über zwei Stunden parodistischem Feuerwerk noch? ), „glodert immer noch eine Lut“. Und der Mann aus „Hausratswolfen, ääh, Ratshauswolfen, ähh...Sie wissen schon“ schürt diese „Lut“ mit einem aus allen Fugen fallenden Gedicht über den Berliner Flughafen, bösen Spitzen gegen seinen Nachfolger Horst „Seevogel“ - und da er in Bayern keine ernsthafte Opposition findet – auch gegen den SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel, der zwar wie der Erzengel hieße, aber ein „Format besitzt, mit dem er niemals abheben kann!“ Über die grüne Forderung nach einem Veggie-Day kann er nur lachen: „Den Veggie-Day gibt es bei der CSU doch schon seit 2 000 Jahren – der heißt hier Gründonnerstag!“

Und auch in der nicht minder überzeugenden Rolle als aktueller Ministerpräsident keilt Krebs vor allem gegen die Kabinettsmitglieder kräftig aus: „Es gab eine Zeit, da hatten die Frauen Franz-Josef Strauss im Bett rumhängen, dass aber ein FJS über dem Bett hängt, das gab es nur bei dem Söder!“ Und auch auch bei seiner potentiellen Nachfolgerin hat er schon Schwächen entdeckt: „Die Ilse Aigner hat keinen Mann zuhause, aber ein Nudelholz. Das ist doch völlig sinnlos“. Angesichts solcher Kandidaten auf sein Amt hat Seehofer alias Krebs erkannt: „Je dunkler die Nacht, desto heller die Kerze. Und die Kerze bin ich!“

Da ist er aus ganz anderem Holz geschnitzt als sein Vorgänger Günther Beckstein, der als Bühnenfigur über seine politische Karriere weinte: „Ich bin die 5-Minuten-Terrine unter den bayerischen Ministerpräsidenten!“ Ja, hätte er sich nur ein paar Erkenntnisse der beiden CSU-Alpha-Tiere zu Herzen genommen – vielleicht wären noch ein paar Jährchen mehr drin gewesen. So lässt Krebs Seehofer die Lebensweisheit seines Großvaters vortragen: „Wenn dir eine Taube auf den Kopf scheißt, dann sei froh, dass Kühe nicht fliegen können!“ Und sein Stoiber, also der mit „Lut“rät auch zu Gelassenheit: „Das frühe Vögeln entspannt den Wurm!“

Thomas Pregl

Für den Auftritt von Michael Fitz mit „Erfolg 2015“ am Samstag, 17. Oktober, ab 20.00 im Saal der Brauerei Reh gibt es noch Karten. Telefon: 09505-80590 oder info@vsbbg.de sowie beim Fränkischen Tag, Gutenbergstraße 1, Telefon 0951-188-228

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